Vorwort:
Leder wird üblicherweise von einer Gerberei als ganze Haut gefärbt.
Dann wird es in einem Konfektionsbetrieb zugeschnitten und zb zu einer Jacke verarbeitet
Die Teile werden zusammengenäht, dann kommen Reißverschlüsse, Knöpfe und Schnallen
hinzu. Am Ende wird dann das farblich passende Futter eingenäht und die Jacke ist fertig.
Ev kommen noch Ziernähte oder andere Metallaccessoires hinzu.
Durch diesen Vorgang ist die Jacke perfekt.
Dies können wir nicht Rückgängig machen. Wir können die Jacke, Schuhe, Mantel, Möbel, etc
nur im ganzen färben und deshalb werden Reissverschlüsse mitgefärbt. Manchmal kann man die wieder reinigen, manchmal geht das nicht. Das gilt auch für Ringe, Nieten noppen etc.
Diese Tatsache müssen Sie akzeptieren oder von ihrem Vorhaben abstand nehmen denn dieses Risiko übernehmen wir nicht, das müssen sie selbt tragen.
Risikoliste:
Leider lassen sich beim Färben nicht alle Risiken ausschließen.
Dies gilt ganz besonders beim Umfärben in einen anderen Ton.
Möglichen Risiken, für die wir keine Haftung übernehmen.
Umfärben in einen komplett anderen Ton bei Nappa (Glattleder).
Möbel, Bekleidung, Taschen
Da man in den Nähten nur schlecht färben kann, bleibt hier manchmal der Originalfarbton erhalten. Wenn das Leder überdehnt wird, kann man eventuell in den Nähten noch den Originalfarbton sehen.
Nappaleder (glatt) wird mit Airbrush von außen gefärbt.
Ledertaschen können wir nur dann auch Innen färben wenn sich die Tasche nach Außen drehen lässt. Dies muss bei Wunsch extra beauftragt werden und erzeugt zusätzliche Kosten.
Metallteile kann man beim Umfärben leider nicht vernünftig abkleben weil sonst am Rand immer ein rest alter Farbe zu sehen bleibt. Zwar reinigen
wir diese Teile wieder aber unten wo das Leder anstößt kann man manchmal nicht perfekt reinigen weil sonst das gefärbte Leder wieder darunter leidet.
Manche „Metallteile“ bestehen zudem auch aus Plastik das nur mit Metallfarbe angemalt ist und die Reinigungsprozedur nicht überstehen.
Bei einem Umfärben in eine komplett andere Farbe kann das Ergebnis nie wie Neu sein da Leder, Futter und Metallteile im Neuzustand
nacheinander angebracht wurden, was beim Umfärben nicht möglich ist.
Das Futter kann beim Umfärben, besonders an den Stellen, wo es mit dem Leder vernäht ist, wie z. B. am Saum oder den Revers Farbe abbekommen.
Durchgefärbte Leder lassen sich nur mit Deckfarben wieder in die gleiche Farbe färben, dabei wird das Leder etwas fester als es vorher war. Zwar fühlt es sich danach nichtmehr so Butterweich an wie vorher ist aber auch nichtmehr so Fleckempfindlich und verliert auch nicht die Farbe durch Sonnenlicht.
Manchmal kann, wenn die Nähte nicht gut vernäht sind, die Farbe durch die Nähte ins Futter durschlagen.
Wenn Ihnen das Futter wichtig ist dann lassen Sie es bitte vor dem Färben von einem Schneider herausnehmen und anschließend wieder einfügen.
Die schönsten Ergebnisse erhält man, wenn man Leder in der gleichen Farbe auffärbt, die es ursprünglich hatte, oder wenn man in einem sehr nahen verwandten Farbton bleibt.
Hierbei fällt es dann überhaupt nicht auf, wenn das Futter ein wenig Farbe abbekommt bzw. falls irgendwo zwischen den Nähten bei Überdehnung noch die alte Farbe zu sehen ist.
Manchmal ist Bestandteil der Kleidung ein eingesetzter Stoff oder Bündchen an den Ärmeln und Abschluß. Diese lassen sich von uns leider nicht schön färben, weil wir eine Lederfärberei und keine Stofffärberei sind. Das Prinzip beim Stoff-Färben ist ein anderes als beim Glatt-Leder-Färben.
Schuhwerk
Bei Schuhwerk gibt es zwei Problembereiche:
die Innenseite und der Übergang von Leder zur Sohle.
Bei beiden kann man nicht verhindern das auch Farbe daran oder hineinkommt.
Da mit Wasserfarbe unter Hochdruck gesprüht wird, findet dieses höchst flüssige Medium einen Weg unter jede Abklebung.
Zwar kann man einiges mit Reinigung wieder hinbekommen aber halt nicht alles.
Umfärben in einen anderen Ton bei Veloursleder (Rauh oder Wildleder)
Bekleidung, Schuhwerk, Taschen
Veloursleder umzufärben ist etwas ganz anderes als Nappaleder umzufärben!
Während es sich bei Nappaleder um Deckfarben handelt, die die alte Farbe überdecken,
sind Veloursfarben additive Farben, d. h. man gibt zu einer bestehenden eine neue Farbe hinzu und erhält eine Dritte.
Veloursleder kann leider nur sehr begrenzt umgefärbt werden und nur in der Richtung hell nach dunkel, außerdem ist es ein langwieriger Prozess und es kann keinerlei Garantie auf ein Gelingen gegeben werden obwohl wir in der Regel schöne, weiche Ergebnisse erzielen. Anders als bei Deckfarben wird das Futter in der gleichen Farbe mitgefärbt. Besteht das Futter jedoch aus Kunststoffen wird es ev. nur bedingt die Farbe annehmen
.
Bei Veloursleder kann kein genauer Farbton gewählt werden, sondern es wird immer nur eine grobe Farbrichtung angesteuert z. B. dunkelblau, dunkelbraun oder so schwarz wie möglich.
Auffärben von Veloursleder wird immer dunkler als es vorher war. Das kommt daher das es bei Veloursfarben kein wirkliches Weiß gibt und somit können beim Nachfärben keine hellen Töne gefärbt werden.
Wir bitten folgende Punkte zu beachten.
Lammveloure können beim Umfärben etwas einlaufen, wenn das passiert dann melden sie sich bitte bei uns, denn es besteht eine gute Chance das wieder auf die ursprüngliche Größe zu dehnen.
Veloursleder das Nass gelagert wird oder in einer feuchten Umgebung zB Keller neigt dazu vom Stock befallen zu werden. Dabei wird die Struktur des Leders verändert. Beim Färben nehmen manchmal diese Stockflecken die Farbe stärker auf als das restliche Leder. Diese Flecken können dann schon auffällig sein.
Bei Pelzvelouren kann in seltenen Fällen das Leder hart werden. Leider gibt es keine Auszeichnungspflicht wie und wo Leder hergestellt wurde und so sieht man dem Leder auch nicht an, wie es sich beim Färben verhalten wird. Leder ist schönste Natur, aber auch mit versteckten Fehlern wie löslicher Klebstoff in den Nähten und am Saum die beim Reinigen austreten können.
Folgende Probleme können entstehen für die wir keine Garantie übernahmen können:
Kunstleder ist heute schon so täuschend echt geworden das man es manchmal erst dann erkennt wenn es sich beim färben nicht so verhält wie echtes Leder, deshalb können wir für den perfekten Halt auf Kunstleder nicht garantieren.
Dunkles bzw. farbiges Leder kann auf helles Futter abfärben
Mehrfarbige Lederteile können beim Reinigen abfärben.
Pelzveloure können beim Färben hart werden und brechen
Lammveloure können beim Färben einlaufen
Reisverschlüsse werden mitgefärbt und können nur Oberflächig gereinigt werden
Metallteile können beim Reinigen an Glanz verlieren
Anilinfarben der vorherigen Färbung können in die neue Farbe ausbluten
Nähgarn kann aus Kunststoff bestehen und deshalb sich nicht färben lassen.
Nähgarn kann durch das Alter brüchig werden und beim Färben kaputt gehen.
Lederbänder als Verzierungen können geklebt sein und bei der Reinigung abgehen.
Aplikationen/Pailetten/Perlen/Nieten/Knöpfe und ähnliches können beim reinigen beschädigt werden.
Umfärbungen auf einen helleren Farbton zeigen oft versteckte Beschädigungen, die vorher kaum zu sehen waren.
Durch das Färben kann das Leder im Griff etwas fester werden.
Durch das Bewegen und Tragen wird es oft allerdings wieder weicher.
Zu fein gespaltenes oder gedehntes Leder kann beim Färben härter werden, einlaufen oder reißen.
Lederbekleidung mit Pelz oder Fell am Kragen oder Innen kann wie auch das Futter Farbe abbekommen, beim Auf und Umfärben.
Leider gibt es keine Auszeichnungspflicht wie Velours- oder Wildleder gegerbt wurde
Deshalb kann man hier nicht garantieren wie das Ergebnis wird.
Bei neuen Aufgaben die wir noch nicht gemacht haben, die der Kunde aber unbedingt will übernehmen wir keine Garantie.